Die Milchstraße über Nierstein. (Foto: Andreas Lerg)

Milchstraße über Nierstein

Am Montag, den 20. Juli, bin ich in Nierstein in die Weinberge hoch zur Fockenberg-Hütte gefahren, um dort die Milchstraße über Nierstein und dem Rhein zu fotografieren.  Zum Einsatz kam meine Nikon D750 mit dem Sigma 14-24mm F2,8 DG HSM Art auf dem Stativ. Die Idee war, die beleuchtete Stadt und auch den Rhein mit ins Bild zu bekommen. Die Milchstraße war an diesem Abend für diese Perspektive quasi an der perfekten Stelle.

Natürlich trübt die strake Lichtverschmutzung, die man am Horizont sieht, das vergnügen, aber ich habe ich der Nachbearbeitung die Lichstraße doch erkennbar herausarbeiten können. Nierstein hat auf der „Lightpolutionmap“ den Bortlewert 4. Aber natürlich sehen wir am Horizont vor allem die Lichter von Worm, das den Wert 6 auf der Bortleskala hat. Irgedwann muss ich für Foto der Milchstraße mal in eine Region reisen, wo es einen Bortlewert von 2 oder weniger hat. Das sollte man dann viel mehr Details auf ein Foto bannen können.

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Ich kämpfe derzeit noch damit, das Bild durchgehend scharf zu bekommen. Macht man die Blende weit auf, kann man weniger bis garnicht mit der Tiefenschärfe ausgleichen. Fokusstacking ist schwierig, da sich die Sterne ja ständig weiter bewegen, aber die Landschaft natürlich nicht. Bei mehreren Sekunden Belichtungszeit – hier waren es 10 Sekunden – wird das echt zur Herausforderung. Ich muss das noch mehr üben. Und da die modernen Objektive eine sagen wir mal „indirekte“ fokussierung haben, ist es fummelig, den exakten Punkt beim Fokussieren zu finden, der tatsächlich „unendlich“ ist und damit die Schärfe in die „Tiefe des Alls legt“. Dort wo auf der Fokusskala des Objektives das Unendlich-Zeichen ist, muss noch lange nicht der entsprechende Fokuspunkt liegen. Wenn man ins dunkle All fokussiert, sieht man auch im Sucher nichts beziehungsweise beiweitem nicht genug und bei dem extremen Weitwinkel ist im Liveview-Modus mit dem Display wenig auszurichten, selbst wenn man die Vergrößerungsfunktion benutzt, um vielleicht einen hellen Stern zum fokussieren anzuvisieren. Mit dem Tele geht das noch, mit dem Weitwinkel kaum. Die notwendige nachträgliche Rauschreduzierung kostet dann auch noch etwas „Knackigkeit“. Außerdem kommt auch etwas Verzerrung an den Rändern hinzu, wenn man das Weitwinkel-Zoom bei völlig offener Blende auf 14 mm „aufreißt“.

  • Blende: ƒ/2.8
  • Kredit: Andreas Lerg
  • Kamera: NIKON D750
  • Aufgenommen: 20 Juli, 2020
  • Blitz: Nein
  • Brennweite: 14mm
  • ISO: 1600
  • Verschlusszeit: 10s