Mond über Oppenheim nachbearbeitet.

Faszination Mond

Der Mond fasziniert. Menschen sind auf ihm gelandet, man schreibt ihm so mancherlei Eigenschaft und Wirkung zu und er wurde oft besungen. Mit einem Tag Verspätung ist es mir am 11. Januar 2020 gegen Mitternacht dann doch gelungen, den Vollmond zu fotografieren. Ok, den 98%-Mond, laut der App PhotoPills. Das Aufmacherbild dieses Blogbeitrages zeigt das Ergebnis nach der Bearbeitung. Nun ein paar Worte dazu, wie das Bild entstanden ist und warum ich dabei erkannt habe, dass ich meine Ausrüstung wohl hier und dort etwas modernisieren muss. Das der Mond auch in anderen Mondphasen toll aussieht, siehst Du hier.

Ich brauche einen neuen Stativkopf

Ich habe als Teleobjektiv mein AF-P Nikkor 70-300mm 1:4.5-5.6E ED VR benutzt, das sehr gute FX-Telezoom, dass ich schon an meiner D90 verwendet habe. Natürlich stand die Kamera auf einem Stativ und zwar auf (m)einem Manfrotto 222 Kugelkopf Grip-Action. Also diesem hier.

Manfrotto 222 Kugelkopf Grip-Action

Den habe ich mir vor sehr vielen Jahren mal gekauft. Anfangs war der auch echt gut und hat auch meinem Nikon D90 mit dem oben erwähnten AF-P Nikkor 70-300mm 1:4.5-5.6E ED VR und dem Hochformatgriff unter der Kamera problemlos gehalten. Aber im Laufe der Jahre verlieren Kugelköpfe irgendwann ihren „Griff“, sprich die Friktion der Pfanne (wenn hier mal der Vergleich zum Menschlichen Hüftgelenksaufbau erlaubt ist) auf der Kugel lässt nach. Der Kugelkopf hält nicht mehr so gut.

Das ist auch bei meinem Manfrotto Action-Grip der Fall. Und dann kommt negativ hinzu, dass der Griff selbst durch seine Länge auch nochmal eine nicht unerhebliche Hebelwirkung hat. Die Folge: Das Ding hält nicht mehr, wenn ich die D750 mit dem 70-300er drauf montiere und das ohne Hochformatgriff. Auch wenn ich die Stellschreube für die Friktion bis hinten gegen zuknalle. Sobald das Kamera-Objektiv-Gespann in einem gewissen Winkel außerhalb der Lotrechten liegt, kippt das Ganze weg. Ich musste den Mond also ins Visier nehmen und das Ganze dann „halten“, weil die Kamera beim Belichten sonst abgesackt wäre. Ich brauche also eher früher als später einen neuen Stativkopf, um solche Sachen stabil fotografieren zu können. Ich liebäugele mit einem „3D Getriebeneiger„, der ein deutlich stabileres Fundament auch für schwere Kamerapakete darstellt und dank des Getriebes sehr feinfühlig justiert werden kann.


Manfrotto XPRO Getriebeneiger

Ok, zurück zum Fotografieren des Mondes. Die Belichtungszeiten waren zum Glück einigermaßen kurz und auch die recht gute Verwackelungsstabiliserung des Objektives hat geholfen. Es sind also trotz dieser Schwierigkeiten einige brauchbare Bilder dabei heraus gekommen. Hier das unbearbeitete Aufmacherbild dieses Blogbeitrages.

Das ist das Mondbild vor der Bearbeitung.

Belichtungsreihen von „hell nach dunkel“

Ich habe eine Belichtungsreihe „von hell nach dunkel“ gemacht. Und dabei zum einen mit der Blende variiert und dann auch einige Stufen die Belichtung gedrückt der vorhandenen Einstellung. Damit hatte ich eine Auswahl von einigen brauchbaren Aufnahmen. Wie Du an dem Bild üben siehst, kommt man mit 300 Millimetern Telebrennweite nicht wirklich dicht an unseren Erdtrabanten dran. Ich will mit irgendwann mal eine richtig „fette Teletüte“ im Bereich 600 oder mehr und vielleicht noch einen Telekonverter mieten und damit (nicht nur) den Mond fotografieren. Kaufen lohnt sich glaube ich nicht, weil ich solche massiven Telebrennweiten eher selten brauche, um dafür 1000 Euro oder mehr auf den Tisch eines Händlers zu legen. Mit meinem 70-300er kann ich eigentlich alles abdecken, was ich so fotografieren. Obwohl, das Sigma 60-600mm F4,5-6,3 DG OS HSM Sports Objektiv würde mich durchaus reizen. Aber die nächste „Investition in Glas“ wird eher im Bereich eines lichtstarken Weitwinkel-Zooms wie dem Sigma 14-24mm F2,8 DG HSM Art liegen, das seine Stärken nicht nur in der Landschafts- und Astrofotografie ausspielt..

Beim Nachbearbeiten „reinschneiden“

In der Nachbearbeitung des Bildes musste ich also „reinschneiden“, um den Mond schön bildfüllend zu machen. Die Kamera liefert dank 24,5 Megapixeln und dem hohen Dynamikumfang zu Glück genug Reserven, damit das einigermaßen brauchbar aussieht. Die ISO-Zahl habe ich beim Fotografieren recht niedrig gelassen, damit ich bei dem Herausvergrößern des Mondes möglichst wenig Bildrauschen bekomme. Mit meiner D90 habe ich vor Jahren auch schon mal solche Aufnahmen probiert, aber die sind durch die erforderliche starke Vergrößerung bei der Nachbearbeitung und das Bildrauschen nicht vorzeigbar gewesen. Aber mein bisheriges Setup hat mit der Nachbearbeitung dann dieses Bild ergeben.

Mond über Oppenheim nachbearbeitet.
Mond über Oppenheim nachbearbeitet.

Es ist, wie ich finde, einigermaßen gut geworden. Man sieht, dass es wegen dem instabilen Kugelkopf etwas verwackelt und nicht 100% scharf ist. Und es „grieselt“, also rauscht auch ein kleines bisschen, weil ich eben diesen Bildausschnitt massiv herausvergrößern oder anders in das Bild reinschneiden musste.

Ich bin mal gespannt, was ich zustande bringe, wenn ich einen neuen, stabilen Stativkopf habe und mal an eine richtig fette Teletüte drankomme, mit der ich dann wiederum deutlich dichten an den Mond drankomme und damit das Bild nicht so massiv herausvergrößern muss. Schärfe, Kontraste und Rsuchveralten sollten dann besser sein und auch ein besseres Bild ermöglichen. Ende Januar, wenn Neumond ist, will ich mich mal versuchen, Aufnahmen der Milchstraße zu machen.

Mond nach der Bearbeitung
Mond nach der Bearbeitung
Mond nach der Bearbeitung
Mond vor der Bearbeitung
Mond vor der Bearbeitung
Der Mond über Oppenheim

Die Bildbearbeitung habe ich abermals mit Luminar 4 bearbeitet. Wenn Du Dir Luminar 4 mal anschauen willst, kannst Du unter dem Link oben auch eine Demo herunterladen. Wenn Dir die Software gefällt, kannst Du sie hier für Windows oder Mac kaufen. Das ist ein Affiliate-Link, mit dem Du mich unterstützen kannst, ohne dass es Dich was kostet. Im Gegenteil, denn mit meinem Promocode „LERGLICHTBILDERL4“ bekommst du Luminar 4 sogar noch 10 Euro günstiger.



Anzeige Promocode: LERGLICHTBILDERL4

  • Blende: ƒ/14
  • Kredit: Andreas Lerg
  • Kamera: NIKON D750
  • Aufgenommen: 11 Januar, 2020
  • Belichtungsvorgabe: -5EV
  • Blitz: Nein
  • Brennweite: 300mm
  • ISO: 160
  • Verschlusszeit: 1/800s

Kommentare

2 Antworten zu „Faszination Mond“

  1. […] Ich musste wieder feststellen, dass ich dringend einen neuen Stativkopf brauche, wie ich im Blogbeirag über die Mondfotografie schon geschrieben habe. Der Action Grip-Kugelneiger hat doch tatsächlich auch mit dem […]

  2. […] mehr schön, knackig und scharf aus, sondern leicht verwaschen und irgendwie bröselig. Bei meinem Vollmondbild siehst Du, dass ich dort beim Beschneiden diese grenze gerade so überschritten habe und das Bild […]