Die finale Version des „Zug im Bahnhof-Bildes“ ist eine Momtage aus drei Bildern. (Foto & Montage: Andreas Lerg)

Warten auf den Zug Teil 2

Die zweite Variante meiner Idee mit einem Bild eines fahrendes Zuges und den daraus entstehenden Lichtspuren ist die, den Zug an einem Bahnhof bei der Einfahrt zu fotografieren. Und zwar auch wieder mit einer langen Belichtungszeit. Konkret wollte ich den Zug in dem Bild von der Bewegung bis zum Stillstand zeigen. Also eine verwischende Spur, die dann zu einem stehenden Bild wird, aber eben in einem Bild. Ich glaube das Bild erklärt meine Idee ganz gut. Die Vorgehensweise war sehr ähnlich wie bei „Warten auf den Zug Teil 1“, deshalb will ich das jetzt nicht erneut beschreiben. Ich habe wieder manuell belichtet und die beschriebenen Probeschüsse gemacht. Hier das Ergebnis dieser Probeschüsse.

Der Bahnhof in Dienheim bei Nacht. (Foto: Andreas Lerg)
Der Bahnhof in Dienheim bei Nacht. (Foto: Andreas Lerg)

Dann habe ich auf den Nahverkehrszug gewartet, der auf dem Weg nach Worms um 23.32 Uhr in Dienheim anhalten wird. Kurz zuvor fuhr noch ein Güterzig in Gegenrichtung durch.

Dann kam der Zug. Da nicht abschätzen konnte, wie lange es dauert vom „Erscheinen“ des sich bewegenden Zuges bis zu dessen Stillstand, hatte ich 15 Sekunden als Belichtungszeit gewählt. Ich habe wieder ausgelöst, kurz bevor der Zug ins Bild kam. Das hier kam dabei heraus.

Der einfahrende Zug. (Foto: Andreas Lerg)
Der einfahrende, bremsende Zug. (Foto: Andreas Lerg)

Erst ganz kurz vor Ende der Belichtung kam der Zug zum stehen. Man sieht das an den schemenhaften Lamellen des Faltenbalges zwischen zwei Wagons und den schemenhaften Personen im Zug. Aber der Zug musste ja auch weiter fahren. Also habe ich erneut ausgelöst, als sich bei dem Zug die Türen schlossen. Aber er hat dann noch etliche Sekunden gestanden, bevor er an- und losfuhrt.

Der anfahrende Zug. (Foto: Andreas Lerg)
Der anfahrende Zug. (Foto: Andreas Lerg)

Mit anderen Worten, auf diesem Bild habe ich deutlich mehr stehenden, als fahrenden Zug. Beide Bilder haben ihren Reitz. Aber schon auf dem Bahnhof beim Betrachten der beiden Bilder auf dem Display meiner Nikon D750 hatte ich direkt die Idee, aus diesen beiden Bildern eine Montage zu machen. Das sollte doch gut aussehen?!

Aus drei mach eins – Die Montage

Genau das habe ich gemacht. Ich habe die drei Bilder, die Du hier im Text siehst – also den leeren Bahnsteig, den einfahrenden und den ausfahrenden Zug – genommen und diese drei Bilder in Photoshop als Ebenen übereinander gepackt und über die Funktion „negativ multiplizieren“ quasi miteinander „verschmolzen“.

Das war kein Problem, weil die unveränderte Perspektive über die auf dem Stativ stehende Kamera eben für drei exakt deckungsgleiche Bilder sorgte. Ich habe die Farben dann noch etwas „mattiert“ um dieser gelborangen und leicht ungemütliche Lichtstimmung, die die Bahnhofsbeleuchtung erzeugt, zu verstärken. Das Ergebnis ist echt klasse geworden, wie ich finde.

Warum der Bahnhof in Dienheim und nicht der in Oppenheim oder Nierstein? Ganz einfach. Wenn man in Dienheim auf dem „ortseinwärtigen“ Gleis steht und auf das Gegengleis in Richtung Weinberge schaut, ergibt sich dieser minimalistische Look, denn Du oben auf dem Probeschuss siehst. Das hat mir sehr gut gefallen. Besser als ein Bahnhofsgebäude oder eine Stadtkulisse im Hintergrund.

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Kommentare

Eine Antwort zu „Warten auf den Zug Teil 2“

  1. […] ist echt klasse geworden, wie ich meine. Also Kamera einpacken und dann zum Aufnahmeort für „Warten auf den Zug Teil 2“ […]