Nikon Z5 mit Kir-Objektiv NIKKOR Z 24–50 MM 1:4–6,3 (Foto: Nikon)

Nikon Z5 – Attraktive Kamera mit nur einer Einschränkung

Heute hat Nikon die Nikon Z5 angekündigt. Diese soll den Einstieg in das Z-System im Vollformat attraktiv machen und liegt damit zwischen der Nikon Z50 als APS-C-Kamera und der ebenfalls vollformatigen Nikon Z6. Ich habe mir die Ausstattung und technische Daten angesehen und muss sagen, Nikon macht fast alles richtig. Die eine Kleinigkeit, die Nikon nicht richtig macht, dazu später mehr, kommen wir zunächst zu dem, was Nikon richtig macht.

Im Prinzip ist die Z5 eine minimal abgespeckte Z6, denn Nikon hat in die neue Kamera alles hinein gepackt, was gut, richtig, wichtig und von den Nutzern auch geliebt ist. Das beginnt beim stabilen und wetterfesten Gehäuse, das wie auch das der Z6 und Z7 aus einer Magnesiumlegierung und nicht etwas aus Kunststoff ist. Auch die Versiegelung gegen Staub und Wasser wurde beibehalten. Und Nikon hat der Z5 sogar zwei Kartenschächte gegönnt. Ein Vorteil gegenüber der Z6 und Z7, bei der sich viele Nutze genau das wünschen, zwei Kartenschächte. Es sind SD-Kartenschächte und nicht die für die XQD- beziehunsgweise CFExpress-Karten. Damit kann der Käufer der Z5 etwas günstigere Karten verwenden und muss nicht die sündhaft teuren XQD-Karten benutzen. Die SD-Karten im Standard UHS-II sollten auch dicke ausreichen, denn die Kamera schießt „nur“ 4,5 Bilder pro Sekunde in Serie – die Z6 schafft fette 12 – und ist auch bei den 4K-Video-Optionen gegenüber der Z6 etwas abgespeckt. Die Z5 filmt zwar auch in 4K, aber sie hat deutlich weniger Videomodi als die Z6. Für mich ist das Thema Video aber nur zweitrangig, da ich vor allem fotografiere.

Gut so! Die Tugenden der Z6 und Z7 übernommen

Nikon hat viele der guten Tugenden der Z6 und Z7 auch in der Z5 verbaut. Das wäre der Hybrid-Autofokus mit 273 Messfeldern, die über 90 Prozent der Bildfläche abdecken. Direkt vom Start ist auch die Augen-Autofokusfunktionen an Bord, die die Augen nicht nur von Menschen erkennt und darauf scharfstellt, sondern auch die Augen von Tieren wie Hunden oder Katzen. Auch der EXPEED-6-Prozessor der beiden großen „Z-Schwestern“ ist an Bord. Und der von vielen hochgelobte elektronische Sucher mit 3,69 Millionen Bildpunkten scheint von den technischen Daten her mit der Z6 und Z7 identisch zu sein. Auch der Fünf-Achsen-Bildstabilisator steckt im Gehäuse, der bis zu 5 Lichtwertstufen längere Belichtungszeiten aus der Hand ermöglichen soll. Die ISO-Spanne reicht wie bei der Z6 von 100 bis 51.200

Der Bildsensor hat mit 24,3 Millionen Pixel fast die gleiche Auflösung wie die Z6 (24,5 Millionen Pixel), aber es ist nicht der gleiche Sensor, so heißt es. Ich vermute, es ist der Sensor, der auch in meiner Nikon D750  steckt. Das Display ist wie bei der Z6 und Z7 ein Touchscreen und wie bei den anderen beiden Kameras immer noch nur klappbar aber nicht drehbar. Allerdings hat der Monitor der Z6 und Z7 2,1 Millionen Bildpunkte und der der Z5 „nur“ 1,04 Millionen. Die Akkus sind die selben wie in der Z6 und Z6 und es können auch die entsprechenden „älteren“ Akku-Generationen der D850 und D750 benutzt werden. Nur das der Akku derneueste Generation EN-EL 15C auch aufgeladen werden kann, während er in der Kamera steckt. das geschieht über USB-C. Ist die Kamera eingeschaltet, kann sie über die externe Stromversorgung betrieben werden, ist sie ausgeschaltet wird der Akku in der Kamera geladen. Genial weil es die DSLRs von Nikon nicht können und banal, weil es technisch absolut kein Hexenwerk ist.

Die Nikon Z5 ist etwas zu teuer

Kommen wir zu der einen Sache, die Nikon falsch macht, oder sagen wir, nicht ganz richtig macht. Die Kamera ist meiner Meinung nach etwas zu teuer. Derzeit nennt Nikon nur die Preise im Kit und nicht den Einzelpreis der Kamera. Das Nikon Z5 Kit mit dem ebenfalls neuen und sehr kompakten Objektiv Nikkor Z 24-50 mm 1:4-6.3 kostet 1.851,13 Euro. Für den gleichen Preis bekommt man das Gehäuse der Z6, die doch schon noch hier und da mehr zu bieten hat, wie beispielsweise die 12 Bilder pro Sekunde. Das gleiche Kit inklusive FTZ-Adapter kostet 1.997,34 Euro. Soviel kostet die Z6 mit dem FTZ-Adapter und ohne Objektiv. Das Kit-Objektiv NIKKOR Z 24-50 mm 1:4-6.3 bekommt man auch einzeln für 466,92 Euro. Das ergäbe rein rechnerisch einen Preis von gerundet 1384 Euro nur für das Kameragehäuse der Z5.

Die „kleinere“ Z50 kostet als Nicht-Vollformatkamera 925,08 Euro und Nikon muss mit der Z5 natürlich preislich auf ausreichender Distanz bleiben, um der Z50 nicht das Wasser und die Käufer abzugraben. Meiner Meinung nach wäre ein Preis um die 1100 Euro besser und attraktiver. Denn wenn ich entscheiden müsste, würde ich mir über den günstigeren Straßenpreis oder Rabattaktionen auf jeden Fall die Z6 statt der Z5 kaufen. Ich würde die Z6 mit dem FTZ-Adapter nehmen, die schon ohne Rabatt derzeit mit 1997,34 Euro für unter 2000 Euro zu haben ist. Bei Händlern wie Calumet bekommt man die Z6 mit FTZ-Adapter und einer 64 GB XQD-Karte derzeit für 1749 Euro. Und auch auf Amazon gibt es die Z6 in attraktiv geschnürten Angeboten. Dann würde ich zunächst einmal meine Nikon-F-Objektive benutzen und dann im Laufe der Zeit in Z-Objektive investieren.


Die Z6 als Kit mit Objektiv und FTZ-Adapter für 2143,59 Euro bei Amazon.

Wenn die Z5 dann in den Handel kommt und ebenfalls über Rabattaktionen günstiger über die Ladentheke wandert, dann ist die Nikon Z5 eine sensationelle Kamera, um in das Z-System von Nikon im Vollformat einzusteigen. Es sollen ja in Kürze auch Nachfolger für die Z6 und Z7 kommen, die dann Z6s und Z7s heißen und sehr vielversprechend klingen. Mal sehen, a. was die kosten und b. wie viel günstiger dann die Z6 und Z6 zu haben sind. Außerdem wird auch über einen Nachfolger der exzellenten Nikon D850 spekuliert. Die Nikon D780 hat als Nachfolger der Nikon D750 einige tollen Funktionen der Z-Serie spendiert bekommen und ist eine ausgezeichnete Kamera. Wenn eine Nikon D880 (wenn sie denn so heißt) ähnlich konzipiert wird und beispielsweise den Hybrid-Autofokus aus den Z-Kameras bekommt, wie es bei der D780 realisiert wurde ….. Man kommt ins grübeln 🙂

Die wichtigsten Merkmale (unredigiert aus der Pressemeldung übernommen)

Beeindruckende Nikon-Z-Bildqualität: Z-Bajonett von Nikon mit außergewöhnlich großem Durchmesser, leistungsstarkem EXPEED-6-Prozessor und CMOS-Vollformatsensor mit 24,3 Megapixel und einem ISO-Spielraum von 100 bis 51.200.
Kleines Kit, große Wirkung: Das superkompakte NIKKOR Z 24-50 mm 1:4-6,3 ist im Z 5-Basiskit mit Kamera und Objektiv enthalten.
Hybrid-AF mit 273 Messfeldern: für gleichmäßige, schnelle und präzise Fokussierung im gesamten Bildfeld. Der Augen-AF erfasst und fixiert Augen, damit perfekte Porträts gelingen. Der Tiererkennungs-AF funktioniert auf gleiche Weise bei Katzen und Hunden.
5-Achsen-Bildstabilisator: Fotos gelingen scharf und Videoaufnahmen ruckelfrei. 
Ultrascharfer elektronischer Sucher mit 3,69 Millionen Bildpunkten: Dem hochauflösenden elektronischen Sucher bleibt nichts verborgen. Wichtige Einstellungen wie Belichtung, ISO und Weißabgleich werden in Echtzeit umgesetzt.
Nikon-Z-Ergonomie: Der tiefe Griff gibt sicheren Halt und die wichtigsten Bedienelemente sind perfekt platziert.
Robust, dabei aber leicht: Das Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung ist aufwendig abgedichtet, damit weder Staub noch Feuchtigkeit eindringen.
Zwei Speicherkartenfächer, Stromversorgung über USB: Unterstützt werden schnelle UHS-II SD-Karten, zudem kann die Kamera über USB² geladen (Kamera ausgeschaltet) oder mit Strom versorgt werden.
Neigbarer Touchscreen: Tippen zum Fokussieren und Aufnehmen, Doppeltippen, um Bilddetails in voller Größe (100 %) anzuzeigen. 
4K-Filme: NIKKOR-Z-Vollformatobjektive bieten ein wunderschönes Bokeh und unterdrücken zuverlässig das störende »Focus Breathing«. Fesselnde Zeitrafferfilme können kameraintern erstellt und Fotos auch beim Filmen aufgenommen werden.
Wi-Fi® und Bluetooth® integriert: Mit der Nikon-App SnapBridge lassen sich Fotos und Filme ganz einfach übertragen und ein Smartgerät kann als externer Monitor und als Fernbedienung genutzt werden.