Ein Traktor saust nachts über einen Acker und ich habe "mitgezogen". (Foto: Andreas Lerg)

Vorbeifahrendes Motiv im Vorbeifahren – Traktor in der Nacht

Am Donnerstagabend (30. Juli 2020) wollte ich mal von einem der „Planespotting-Punkte“ am Frankfurter Flughafen – das sind Aussichtsplattformen in der Peripherie des gigantischen Geländes – ein Panoramafoto des nächtlich beleuchteten Flughafens machen. Die Idee mag ja nicht schlecht sein, aber diese Aussichtsplattformen – zumindest die an der Startbahn West, die ich angesteuert habe – sind dann doch so dermaßen weit vom Flughafen weg, dass man statt eines schönen, nächtlich beleuchteten Panoramas nur ein schmales Lichtband am Horizont auf dem Bild hat. Für Planespotter sind diese Punkte natürlich gut, denn die wollen ja mit dem Teleobjektiv Flugzeuge formatfüllend ablichten und so ihrer Fotosammlung hinzufügen. Aber für eine Aufnahme der „Flughafen-Landschaft“ war der Standort dann doch nicht so gut.

Für Planespotter ist der Punkt an der Startbahn West echt gut.

Danach habe ich das Industriegebiet in Rüsselsheim angesteuert, denn ich hatte noch eine Idee für eine Architekturaufnahme. Aber die Perspektive, die ich im Sinn hatte, war vollkommen mit geparkten LKW zugestellt und für das Bild wollte ich keinem Truck aufs Dach steigen. Also in dieser Nacht wohl keine fotografische Beute, ab nach Hause.

Traktor macht Nachtschicht

Also wollte ich wie gesagt gerade wieder heimfahren, da ist im Vorbeifahren sozusagen doch noch ein spannendes Motiv an mir vorbeigefahren. Auf einem Acker war mitten in der Nacht ein Traktor dabei, mit einem Bodenbearbeitungsgerät hinten dran mit einem Affenzahn über das Feld zu donnern. Es staubte gewaltig und in dieser aufwehenden Staubwolke sorgten die Scheinwerfer der Landmaschine für ein surreales Lichterspiel. Also habe ich das Auto abgestellt, die Nikon D750 mit dem dem AF-P Nikkor 70-300mm 1:4.5-5.6E ED VR drauf geschnappt und aus der Hand den Traktor ins Visier genommen.

Ich musste mit der ISO-Einstellung ziemlich hoch gehen, um in dunkler Nacht den Traktor mit einigermaßen schnellen Verschlusszeiten fotografieren zu können. Anfangs habe ich noch mit ISO 3200 gearbeitet, womit mir auch der coole „Mitzieher“ gelungen ist, der diesem Beitrag als Aufmacherbild dient. Aber als der Traktor sich immer mehr in sein eigene Staubwolke hüllte und auch weiter hinten auf dem Feld fuhr, bin ich schließlich sogar auf ISO 6400 hochgegangen. Das schlägt sich bei den Hell-Dunkel-Kontrasten zwischen der sehr grellen Beleuchtung, der Staubwolke und der umgebenden Dunkelheit doch in deutlichem Bildrauschen nieder. Zum Glück kann man das heute in der Nachbearbeitung brauchbar eindämmen. Hier nun die Galerie mit den besten Aufnahmen.

  • Blende: ƒ/8
  • Kredit: Andreas Lerg
  • Kamera: NIKON D750
  • Aufgenommen: 30 Juli, 2020
  • Blitz: Nein
  • Brennweite: 110mm
  • ISO: 3200
  • Verschlusszeit: 1/15s