Der Schlossturm in Schwabsburg. (Foto: Andreas Lerg)

Der Schlossturm in Schwabsburg – lass ihn kippen

Eigentlich war ich am Freitag (17. Juli) abends losgezogen, weil ich auf Wolkenlücken spekuliert hatte. Ich hoffte, den Kometen C/2020 F3, auch „Neowise“ genannt vor die Linse zu bekommen und zwar in der Gemarkung Nierstein. Aber was soll ich sagen, wo tagsüber noch zwischen wenigen Wolken viel klarer Himmel zu sehen war, hatte es sich abends zugezogen und es war jetzt alles absolut dicht mit Wolken vollgepackt. Keine Chance zum Kometen-Schießen. Aber wenn ich jetzt schon einmal unterwegs war, dann wollte ich auch etwas fotografieren. Also bin ich nach Schwabsburg gefahren, um dort den Schlossturm, von manchen auch Rabenturm genannt, zu fotografieren. Und den Schlossturm müsste man korrekterweise Burgturm nennen, denn er war der Bergfried – Turm – der 12irgendwas erbauten Schwabsburg, einem Bollwerk, das für das es umgebende Dörflein namensgebend war. Schließlich heißt das Dorf Schwabsburg und nicht Schwabsschloss.

Der große und imposante Schlossturm und die Überreste der Ringmauer der Burg liegen auf einem Bergplateau. Der Turm ragt über 20 Meter in die Höhe. Auf dem Plateau angekommen habe ich das Sigma 14-24mm F2,8 DG HSM Art auf die  Nikon D750 geschraubt und das Ganze auf das Stativ gepackt.

Lass die kippenden Linien eben einfach kippen

Ein jeder weiß, wenn man mit einem sehr starken Weitwinkel Gebäude mit sehr symmetrischen Formen aus eher nahen Distanzen fotografiert, dann bekommt man schnell stürzende Linien. Sprich die Gebäude scheinen auf den Bildern irgendwie nach „hinten und innen“ zu kippen. Ich war echt dichte dran an dem Schlossturm und die kippenden Linien waren quasi unvermeidbar. Selbst bei Aufnahmen, bei denen ich mich ganz an den Rand des Plateaus und damit so weit weg vom Turm wie möglich begab. Es gibt zwar Software, mit der man die Linien wieder einigermaßen „entkippen“ kann, aber das sieht dann manchmal irgendwie komisch aus und das Bild wird dabei auch ziemlich beschnitten.

Aber warum nicht mit den kippenden Linien arbeiten und diese wirken lassen. Genau das habe ich gemacht. Ich „hab den Schlossturm kippen lassen“ und diesen Effekt mit entsprechenden Perspektiven noch verstärkt. Also beispielsweise ganz dicht ran an den Turm und steil nach oben fotografiert. Diese kippenden Lininen vermitteln bei einem sowieso von unten fotografierten Bauwerk auch nochmal den Eindruck der Größe und Höhe.

Das Ergebnis siehst Du hier. Bein einigen Aufnahmen, vor allem denen mit den Schattenwürfen durch die Beleuchtung und die Bäume, habe ich Belichtungsreihen gemacht und daraus mit Aurora HDR 2019 entsprechende HDR-aufnahmen gebaut. Das Aufmacherbild dieses Blogbeitrages aber ist eine einzelne Aufnahme, die ich dann in Lightroom entwickelt habe. Hier die Ergebnisse des nächtlichen Ausfluges zum Schlossturm in Schwabsburg.

Der Schlossturm in Schwabsburg. (Foto: Andreas Lerg)
Der Schlossturm in Schwabsburg. (Foto: Andreas Lerg)
Der Schlossturm in Schwabsburg. (Foto: Andreas Lerg)
Der Schlossturm in Schwabsburg. (Foto: Andreas Lerg)
Der Schlossturm in Schwabsburg. (Foto: Andreas Lerg)
Der Schlossturm in Schwabsburg. (Foto: Andreas Lerg)
Der Schlossturm in Schwabsburg. (Foto: Andreas Lerg)
  • Blende: ƒ/11
  • Kredit: Andreas Lerg
  • Kamera: NIKON D750
  • Aufgenommen: 17 Juli, 2020
  • Blitz: Nein
  • Brennweite: 14mm
  • ISO: 800
  • Verschlusszeit: 1.6s

Kommentare

Eine Antwort zu „Der Schlossturm in Schwabsburg – lass ihn kippen“

  1. […] am Freitagabend die Wolkendecke dicht war und ich spontan „Plan B fotografieren musste“ um nicht leer auszugehen, war es am gestrigen Samstag soweit. Wolkenlücken versprachen […]